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Staub entstauben –
eine persönliche Geschichte
oder „Typisch Mann"
Ü ber die Jahrzehnte unserer ge- Jede Woche schüttele ich den
meinsamen Ehe- und Familien- Kopf, wenn ich zum Beispiel das
geschichte hatte sich mit der Zeit Badezimmer betrete, dass ich
eingespielt, wo ich, als Ehemann immer noch denke, dass dieses
und Familienvater, im Haushalt Staubkehren vor dem Wischen
mitgeholfen habe. eigentlich überflüssig ist, denn ich
So zum Beispiel war es meine Auf- sehe ja gar nichts. Und dann starre
gabe, wöchentlich in bestimmten ich auf den schmutzigen Kehrbe-
Zimmern Staub zu saugen. sen und staune über die „Unmen-
Vor einigen Jahren war ich dem gen“ von Staub!
einfach mal müde und habe mei-
ner Frau vorgeschlagen, mit ihr Was ist Staub, im speziellen Haus-
zu tauschen. Also war jetzt das staub, überhaupt?
Boden-Nasswischen bestimmter Wikipedia verrät es uns
Räume mit vorherigem Staubauf-
kehren dran. Aber warum sammelt sich der
Und ich muss zugeben, jetzt im- Staub gerade im Badezimmer am
mer noch, nach einigen Jahren, meisten? Das ist doch so klein und
staune ich darüber, wie viel Staub die anderen Räume viel größer, wo
sich im Besen ansammelt, wie oft viel weniger Staub sich im Besen
ich diesen jedes Mal während der festhängt?
Putzaktion säubern muss.
Worauf will ich hinaus?
Natürlich wusste ich, dass es Staub
gibt. Ich kenne ja Staubwolken,
wenn der Wind schärfer weht oder
bei Bauarbeiten.
Aber irgendwie hatte ich den all-
täglichen Staub nicht gesehen, ja
sogar unterschätzt, weil mir das
„ständige“ Staubwischen schon
im elterlichen Haus lächerlich vor-
kam.
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